PoC: Totalgewichtsbasiertes Pricing-Konzept für Airlines

Guten Tag an alle Vielflieger,

in unserer Redaktion ist heute eine Prinzipfrage bezüglich ✈️ aufgekommen:

“Ist es nicht unfair, dass eine 50kg-wiegende Person für ihren Flug mit Gepäck mehr zahlt als eine 100kg-wiegende Person für ihren Flug ohne Gepäck? Gewicht kostet die Airline ja bares Geld.”

Aus diesem Paradoxon erwuchs die unpopuläre Idee, die Flugpreise auch irgendwie vom Fahrgastgewicht abhängig zu machen. Weitere Überlegungen ergaben, dass man dabei nicht einfach ein Globalgewicht pro Passenger (zB 80 kg) als Treshold ansetzen kann, sondern stattdessen den Fairnessfaktor der Körpergröße miteinberechnen muss. Die Suche nach dem Referenzwert führt jetzt unweigerlich zum Body-Mass-Index (BMI). Der BMI ist geschlechtsunabhängig und berechnet sich folgendermaßen:

BMI = Gewicht(kg) / Größe(m)²

BMI Rechner für Mann, Frau und Kind mit Tabelle - Plakos Akademie
BMI-Grafik

Vorschlag wäre dann, ein Totalgewicht für jeden Fluggast festzulegen, das sich aus dem Körpergewicht und dem Gepäckgewicht zusammengesetzt. Wenn dieses überschritten wird, dann werden die Gewicht-Extrakosten auf dem BMI-Score des Fluggastes basiert. Wenn der Passagier über dem BMI-Normalgewicht liegt ( zB ~ 57 kg bei 150 cm Körpergröße ), dann greift ein BMI-Preismultiplikator. Anfallende Extrakilos werden mit dynamischen Kerosinkosten verrechnet, welche sich auf ca. 0,03–0,05€ pro 1 kg Mehrgewicht pro Flugstunde belaufen.

airline gewichtsbasiertes pricing-konzept art
AI-Art

Diese Überlegungen erinnern an ein wirtschaftlich und sozial nachhaltiges Konzept:

Nachhaltige Entwicklung – Wikipedia
Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit

Neben rein dynamischen Kosten müssen Fixkosten für die Kofferabwicklung beachtet werden, sogenannte Bodenabfertigungsentgelte (Koffer in Flughafenvorhalle empfangen und über Flughafenintralogistik zum Flieger schaffen & einräumen): ca. 5-10€ pro Koffer / unabhängig von Flugdauer. ❌ diese Kosten werden in dieser Analyse ignoriert

Ein dynamisches, gewichtsbasiertes Pricing-Konzept bei Fluglinien für – DEN GEWICHTSBASIERTEN AUFPREIS – könnte also folgendermaßen aussehen:
(bei 300% Marge und 0,05€ pro 1 kg Mehrgewicht pro Flugstunde)

Flug-dauer (h) Körper-größe (m) Gepäck-gewicht (kg) Körper-gewicht (kg) BMI BMI-Score BMI-Preis-Multiplikator Total-gewicht (kg) Max Gewicht für ohne Aufpreis (kg) Max Gewicht o. A. Überschreitung (kg) Extrakosten für Fluggasttotalgewicht (€)
3 1,7 20 50 17,3 Normal 1 70 80 -10 -4,5
3 1,7 20 60 20,8 Normal 1 80 80 0 0
3 1,7 20 70 24,2 Normal 1 90 80 10 4,5
3 1,7 20 80 27,7 Über 2 100 80 20 18
3 1,7 20 90 31,1 Über 2 110 80 30 27
3 1,7 20 100 34,6 Über 2 120 80 40 36
3 1,7 20 110 38,1 Über 2 130 80 50 45

Definitiv müssen weitere Fragen geklärt werden:

  • Eine Person, die dsa BMI-Normalgewicht bspw. um 80 kg überschreite, müsste dann 60 € Körpergewicht-Extrakosten draufzahlen. Das wäre natürlich etwas sehr krass. Hier müsste ggf. eine Dynamik implementiert werden, die die Marge sukzessive verringert, je weiter das max. BMI-Normalgewicht überschritten wird.
  • Für die Gewinn-Kosten-Rechnung müssten Daten vorliegen, wie viele Menschen welcher BMI-Gewichtsklasse zuzuordnen sind.
  • Oder doch aufs Wal-Prinzip gehen? Das Pricing-Konzept vollumfänglich auf gewichtsbasiert umstellen und wenige teuer-bezahlende Kunden, die das max. BMI-Normalgewicht extrem überschreiten, für den Großteil der Kosten aufkommen lassen?

Ich glaub das wird nix 😀

 

 

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